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Entlastung - (Lebewohl Part II)

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Streiben's avatar
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Lebewohl sagen - Entlastung.

Warum muss es an solchen Tagen eigentlich auch noch regnen, wo es doch schon so schwer ist, sie zu tragen, diese Last.

Gerade als ob sie es unterstreichen wollte, brach eine der Wolken am allmählich dunkler werdenden Himmel in einem Blitz aus.
Ich erschrak leicht, aber Pegasi achteten stets auf die Mischung der Wolken, damit es nie zu Unfällen kam, nur sehr selten erreichten die Blitze überhaupt den Boden.

In der Bar von Black Rider brannte Licht, aber es flackerte ständig.
Als ich den Hügel vor mir hinabstieg, und mich dem Gebäude näherte, bemerkte ich, dass eine der Fensterscheiben zerborsten war, die Scherben spiegelten das wenige Licht, welches noch vom Tage blieb. Daraus schloss ich dass wohl jemand in der Bar dafür verantwortlich sein musste.

Und ich sollte Recht behalten.

"Black..." flüsterte ich, und beschleunigte meine Schritte ein wenig. Ich war vielleicht nicht das aufrichtigste Pony da draussen, auch nicht das mutigste, oder gar klügste, aber ich wusste wann man handeln musste.
Und nun musste ich bedingungslos für ihn da sein, wie die anderen für Twilight es sein würden.

Ich öffnete leise die Tür, um mir einen Blick von der Situation zu verschaffen. Black Rider saß auf einem der Barhocker, und goss sich einen Drink nach dem anderen rein. Es war dieses abscheuliche Zeug welches nach Medizin roch, und eine bernsteinfarbene Farbe annahm, wenn es aus der Flasche kam. Die Flaschen selbst waren schwarz, wir scherzten damals gern darüber, dass es wohl aus diesem Grund so gern von ihm getrunken wurde. Er sh schrecklich aus. Seine Mähne war selten gekämmt, und seitdem er Dreadlocks hatte, musste er dies auch nicht mehr so wirklich, aber einige davon waren auseinander gefallen, und gaben einen zotteligen verzausten Eindruck ab.

Er kippte sich ein weiteres Glas ein, und warf das alte achtlos hinter sich, wo es auf dem Boden zerbrach.

"Willst du da Wurzeln schlagen?" fragte er schließlich brummig, sah jedoch nicht auf. Er starrte in sein Getränk, und mir war es recht. Ich hielt selten Augenkontakt, und noch seltener bei emotional aufgewühlten Ponies.

Ich schlich zu ihm, als ob jedes Geräusch schon zuviel sein würde, und schob mich dann auf einen der Hocker.

Wir saßen schweigend da, Minuten vergingen, und die Stille wurde nur hin und wieder vom Fensterladen unterbrochen, der durch den aufgekommenen Wind immer wieder gegen das Gebäude knallte.

Schließlich rang ich mich dazu durch, etwas zu sagen:
"Ich.. hab von ... dieser Sache gehört. Wie gehts dir? i-ich meine, mir ist klar dass es dir nicht gut gehen kann, kein Pony könnte-"

"Bringt nichts darüber zu reden. Bringt auch nichts irgendwem die Schuld zu geben. Es bringt nichts! Nichts bringt nichts! Alles- VERDAMMTE - SCHEISSE!" brüllte Black. Er warf sein noch halbvolles Glas gegen die Wand, und knallte den Kopf auf den Bartisch.

"Ich konnte nichts tun! Verstehst du, wie man sich da fühlt?! Wenn KEINER etwas tun kann?" krächzte er.

Ich wusste dass er nicht wirklich eine Antwort wollte, er musste es nur verarbeiten können, jemanden erzählen können.

"Twilight und ich haben uns nichts mehr zu sagen, mein ganzes Leben ist doch ein einziger Haufen Scheiße. Da denkt man, man hätte es endlich geschafft, aus all diesem Dreck rauszukommen, und dann- das ist doch einfach ein grausamer WITZ oder so! Ich meine KOMM SCHON! Nicht mal die Ärzte konnten irgendetwas machen, wie kann denn das überhaupt sein?! Wie können die sich ÄRZTE nennen? LEBENSRETTER? Ich kann einfach nicht mehr..."

"Ich bin sicher, dass-"

"Nichts weißt du, du hast ja noch nicht dein verdammtes KIND verloren!"

"Black ich-"

"Entschuldige, entschuldige, bin wohl etwas voll.."

"Schon gut, aber, was ich sagen wollte... selbst jetzt braucht sie euch noch. Verstehst du? Du weißt was mit Fohlen passiert, wenn es zu so etwas schrecklichem kommt."

"Du hast recht, aber wir brauchen einfach noch Zeit, ich- ich geh besser nach Hause. Ich fühl mich noch dreckiger als bevor ich hergekommen bin."

"Kannst du überhaupt noch gehen?!" fragte ich besorgt. Mir ist irgendwie mulmig zumute gewesen, weil ich nicht soviel Trauer empfand, wie ich eigentlich sollte, und es mir nicht anmerken lassen wollte.

"Geht schon geht schon... Tust du mir'n Gefallen? Ist echt viel verlangt, aber... kannst du irgendwie die Tür noch einhaken? Ich hab sie vorhin ein wenig-" Black stutzte.

Ich sah seinem Blick nach, und meine Augen worden groß. Niemand anderes als Luna stand am Eingang zur Bar, und sie sah ihn, Black, mit zusammengekniffenen Augen an.
Comments3
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Killbeat's avatar
war das jetzt alles nur ein traum von streiben? Hoffentlich......